Frankfurter Hauptschule - 2x241 Titel doppelt so gut wie Martin Kippenberger

Der Maler und Bildhauer Martin Kippenberger veröffentlichte 1986 das wenig bekannte Buch "241 Bildtitel zum Ausleihen für Künstler". Ausgehend von dieser Idee hat das Kollektiv Frankfurter Hauptschule eine eigene Sammlung von Titeln für Kunstwerke, die es nicht gibt, er- und gefunden und zu einem Text arrangiert. Hoch- und popkulturelle Referenzen verschmelzen, überlagern sich, überfordern und werden zu dialogischen Verwirrspielen, sarkastischen Anrufungen der Nazizeit oder purem Klamauk. Ihre Titeldramatik gewinnt an Aktualität, wenn wir sie als Umgang mit Text denken, wie er momentan bei Memes, Tweets und Captions und damit auf Plattformen wie Instagram, Bluesky und X vorkommt: ein böse funkelndes Kulturindustrie-Potpourri.

Die Frankfurter Hauptschule ist ein zwanzigköpfiges Kollektiv, das sich an der Hochschule für Bildende Künste – Städelschule in Frankfurt am Main zusammenfand. Seit 2013 erforscht die Gruppe Kunst- und Schmerzgrenzen im Stresstest des öffentlichen und medialen Raums. Seit dem Wintersemester 2021/22 lehrt das Kollektiv an der Universität der Künste Berlin.

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