Good bye, Netzmarkt

Die Sektion Netzmarkt, 2021 in der Pandemie dem Heidelberger Stückemarkt hinzugefügt, wird nicht fortgesetzt – digitale Formate sollen künftig nicht mehr getrennt vom restlichen Festivalprogramm gezeigt werden. Anlass für eine Bestandsaufnahme des Komplexes Theater & Digitalität im Jahr zwei nach dem Ende der Pandemie.

von Ilja Mirsky

ChatGPT

 

 

 

 

 

 

Werkstatt für Digitales Theater am Residenztheater in München © Residenztheater München

29. Februar 2024. Ab 2024 wird der Netzmarkt (2021-2023) als eigene Sektion des Heidelberger Stückemarkts nicht weiter fortgesetzt. Das ist bedauerlich, da damit eine Plattform für die vergleichende Präsentation digitaler Theaterarbeiten verloren geht, die auch einen Status Quo der gegenwärtigen Entwicklungen, Ästhetiken und neuen künstlerisch-technologischen Zugänge abgebildet hat.

Der Zusammenhang von Gegenwartsdramatik und intermedialen Theaterformaten liegt auf der Hand: "Theater und Digitalität“ ist ein allumfassender Transformationsprozess, der die Relevanz des Staats- und Stadttheaters im Zeitalter der digitalisierten Wirklichkeit angeht. Diese Transformation ist ein langwieriges Unterfangen, ein Prozess, der altehrwürdige Denk- und Produktionsweisen verändert, Theaterbetriebe ganzheitlich durchdringt und idealerweise Lust auf Veränderung in der Arbeitsweise macht. Allerdings wird allzu oft unter "Theater und Digitalität“ das einzelne Experiment – der Prototyp – und viel weniger die kontinuierliche Transformation mit interdisziplinären Konzeptionsansätzen in den Vordergrund gerückt. Durch die Abschaffung des Netzmarkts wird bedauerlicherweise die Fortführung der Beobachtung dieses technologieorientierten Ansatzes am Heidelberger Stückemarkt unterbrochen.

Experimentierlust perdu?

Kann es sein, dass zwei Jahre nach Beendigung der experimentierfreudigen pandemischen Zeit im Bereich von "Theater und Digitalität“ viel zu oft versucht wurde das Theater an sich neu zu erfinden, wo eigentlich "mehr Theater und weniger Technikschau“ als Leitlinie angebracht gewesen wäre? In den Jahren der Zwangspause unserer analogen Ko-Präsenz entstanden viele Netzwerke im Bereich des digitalen Theaters, meist in Internetforen, auf sogenannten Discord-Servern, um sich innerhalb der "Theater und Digitalität“-Szene auszutauschen. Mittlerweile sind die meisten dieser Austauschplattformen, auf denen institutionsübergreifend zwischen freier Szene, Stadttheatern und unterschiedlichen künstlerischen Sparten geschrieben und diskutiert wurde, kaum noch frequentiert. Eine nachhaltige und überregionale Etablierung von Veranstaltungen und Festivals im Bereich von "Theater und Digitalität“ wäre daher eigentlich unerlässlich, um eine kontinuierliche Austauschplattform zu bieten. Das Konferenzformat "Theater und Netz" (2013-2022) von nachtkritik und der Heinrich-Böll-Stiftung initiiert, hat bewiesen, wie durch einen fundierten und vielfältigen interdisziplinären Austausch eine Regelmäßigkeit etabliert werden kann. Das "Performing Arts & Digitalität Festival" (kurz PAD) von der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste hat dafür jetzt die Chance, an diese Erfahrungen anzuknüpfen.

Strategie des Überwältigungsspektakels

Aktuell ist Künstliche Intelligenz in aller Munde. Die neuen Möglichkeiten, ethische Implikationen für unsere Gesellschaft und damit einhergehenden Fragestellungen an Entwickler:innen, Nutzer:innen und die Politik werden diskutiert. Digitale Technologien revolutionieren globale Kommunikationsvorgänge und zeigen, dass Videokonferenzen zwar physische Begegnungen nicht ersetzen, aber diese doch ziemlich produktiv ergänzen können. Durch Echtzeitübersetzung zwischen unterschiedlichen Sprachen wie bei dem Videokonferenzprogramm "Hangouts" von Google werden durch die stetige Weiterentwicklung die Grenzen der Kommunikation erweitert: In einem Projekt zwischen Deutschland und Taiwan hatte ich das Glück, die englische Übersetzung der Gespräche meiner Projektpartner:innen auf Mandarin in Echtzeit zu lesen.

Die Digitalisierung prägt auch die Filmproduktion durch Virtual Production (VP). Mittels LED-Walls und virtueller Kameras werden nachhaltigere Produktionsweisen ermöglicht. Die Blockchain-Technologie hinterfragt das Paradigma kostenfreier Vervielfältigung digitaler Kunst, während das "Metaversum" als dreidimensionale virtuelle Begegnungs- und Erlebniswelt von Technologieunternehmen vorangetrieben wird. Internationale Filmfestivals setzen bereits seit Jahren verstärkt auf Extended-Reality-(XR)-Produktionen, die dramaturgische und ästhetische Zugänge im Bereich der bewegten Bilder revolutionieren. Seit Juli 2023 begeistert die kugelförmige LED-Konzerthalle "The Sphere" in Las Vegas mit spektakulären Veranstaltungen für bis zu 18.000 Besucher*innen durch ihre hochaufgelöste Displayfassade und ein weltweit einzigartiges Soundsystem.

LEDWall Theater 271123cStevenMSchultz 018Im Rahmen einer Kooperation zwischen der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg und dem Animationsinstitut an der Filmakademie Baden-Württemberg präsentieren Regie- und Schauspielstudierende die Ergebnisse von Theater und Virtual Production im Seminar bei Ilja Mirsky © Steven M. Schultz

Ein Hype jagt den nächsten: Worüber gerade noch geredet wurde, ist wenig später bereits Geschichte. Das scheint die Lebensrealität in der digitalisierten Wirklichkeit zu sein. Müssen wir da als Theatermacher:innen mitziehen? Oder ist es vielleicht ein Privileg oder vielleicht auch das einzig Richtige, auf "Pause" zu drücken und zu reflektieren, was für Implikationen die Hypes jeweils mit sich bringen? Welche Rolle können Theater in der digitalisierten Wirklichkeit einnehmen und wie kann das Label "Digitalität" im subventionierten Staats- und Stadttheatersystem fernab des Überwältigungsspektakels nicht allein die technologischen Möglichkeiten, sondern die darstellenden Künste selbst in den Vordergrund rücken?

Physische Orte, virtuelle Orte

Viele Theater empfinden im Zeitalter der Digitalisierung und der Künstlichen Intelligenz den Drang, das Theater neu zu erfinden und plötzlich das "Metaversum", also virtuelle Welten zu bespielen, deren Erfolg unbestreitbar ist und die unglaubliche Möglichkeiten für soziale Erlebnisse bieten. Es scheint, als müssten Stadttheater plötzlich auch in Bereichen wie Gaming, Filmproduktion, Animation, VFX sowie in den durch die Streamingdienstleister etablierten Sehgewohnheiten mithalten, oft mit der Hoffnung, neue Zielgruppen zu erreichen.

Zum Gesamtbild gehört allerdings auch, dass besonders das jüngere Publikum nur wenig Interesse an digitalen Formaten zeigt. Die Theaterbühnen samt Bühnenmaschinerie und Schauspielkunst sind offenbar um ein Vielfaches faszinierender als jeder Bildschirm. Kolleg:innen aus dem Kinder- und Jugendtheater betonen, dass durch die Pandemie und die Digitalisierung im Schulunterricht in den letzten Jahren Theater als Gegenpol für ein analoges Miteinander an Bedeutung gewonnen haben. Als physische Orte mit festem Ensemble und vielen verschiedenen Gewerken haben sie durch ihre sichtbare Manifestation als Bauten im Stadtbild und die feste Verankerung als Kulturtechnik die Chance, gesellschaftliche Prozesse in der digitalisierten Wirklichkeit auch – aber eben nicht nur – durch den schrittweisen Einsatz von digitaler Technologie abzubilden.

TechnicalBallroom TheaterOldendenburgPublikum beim interaktiven Gaming-Stück "Offline" des Technical Ballroom am Oldenburgischen Staatstheater. © Oldenburgisches Staatstheater

Welche Rolle können Theater also in der digitalisierten Wirklichkeit einnehmen und wie kann das Label "Digitalität" im subventionierten Staats- und Stadttheatersystem fernab des Überwältigungsspektakels nicht nur die technologischen Möglichkeiten, sondern eben die darstellenden Künste selbst in den Vordergrund rücken? Was unterscheidet VR-Produktionen bei Filmfestivals von VR-Produktionen im Stadttheater, außer dass die Etats der Stadttheater meist um ein Vielfaches kleiner sind? Die zentrale Frage ist doch, welche neuen, sinnlichen und tiefgründigen Erfahrungen das Theater im 21. Jahrhundert zu bieten hat und wie wir die Stadt- und Staatstheater ganzheitlich weiterentwickeln können.

Theater im Digitalen Wandel: produzierende und forschende Institutionen

Ich plädiere daher für eine Trennung und klare Benennung von forschenden und produzierenden Institutionen, so wie es sich das Theater Dortmund mit der Akademie für Theater und Digitalität (als Institution ohne Produktionsverpflichtung!) auf die Fahne geschrieben hat. Seit ihrer Gründung im Jahr 2019 hat sich die Akademie sowohl national als auch international durch künstlerisch-wissenschaftliche und künstlerisch-technische Forschungsprojekte profiliert, insbesondere durch die über 50 Stipendiat:innen. Als eigenständige Sparte des Theaters arbeitet sie in der neuen Spielstätte im Dortmunder Digitalhafen: Digitalität und Kultur als Stadtentwicklungs- und Leuchtturmprojekt für die Theaterlandschaft.

Das Thema Theater und Digitalität erlebte in den vergangenen Jahren einen intensiven Aufmerksamkeitswettbewerb. Theaterhäuser setzen unterschiedliche Schwerpunkte und Herangehensweisen ein, um sich auf den Flügeln dieses Themas sichtbar ins 21. Jahrhundert zu katapultieren. Hervorzuheben sind besonders das am Nationaltheater Mannheim etablierte "Institut für Digitaldramatik", das durch TikTok unterstützt wurde und nach Ausgansmaterial für digitale und hybride Theaterformate forscht. Im "Technical Ballroom" am Oldenburgischen Staatstheater werden die Chancen und Gefahren der Digitalität in einem einzigartigen High-Tech-Bühnenbild für die stetig wachsende digitale Generation fernab der großen Klassiker erfahrbar. Auch das Berliner Ensemble arbeitete gemeinsam mit der Komischen Oper im Rahmen des Gemeinschaftsprojekts "Spielräume" an digitalen Pilotprojekten.

NicoNavigators Resi XR HUBBavaria Resi In Kooperation mit dem XR HUB Bavaria und Nico and the Navigators wurde am Residenztheater in Workshops die Verbindung von Theater und Augmented Reality (AR) durch den Einsatz von AR-Brillen skizziert. © Residenztheater München

Ebenso das "Digitaltheater", das als fünfte Sparte am Staatstheater Augsburg das Spielen auf digitalen Bühnen erforscht. Das Staatstheater Nürnberg führte das "Extended Reality Theater (XRT)" als erste digitale Spielstätte seiner Art an einem Stadt- und Staatstheater ein. Mit dem Festival "Digithalia" wird das Schauspielhaus Graz im März 2024 die Erweiterung des Analogen und die Umsetzung von digitalem Theater in seiner kleinsten Spielstätte, der "Konsole" erproben. In Gelsenkirchen eröffnete im Frühjahr 2024 das "MiR.LAB" als Teil des Musiktheaters im Revier, um unter anderem auch die digitale Transformation des Musiktheaters zu erforschen. Auch das Badische Staatstheater in Karlsruhe plant für die Saison 2024/2025 ein spartenübergreifendes Digitaltheater-Projekt. Dabei geht die Einführung digitaler Sparten oft mit einer Umwidmung finanzieller, personeller und räumlicher Ressourcen einher. Aber sind diese Sparten ein nachhaltiges Konzept? Sind sie lediglich kulturpolitisch erwünscht? Werden diese Sparten den Hype überdauern?

Der ewige Prototyp

Auch nach mehr als einem Jahr Erfahrung mit ChatGPT gibt es im deutschsprachigen Stadttheater nur wenige künstlerische Produktionen, die repertoiretauglich sind oder eine breitenwirksame Strahlkraft haben. Die meisten Projekte, die unter dem Label "Digitales Theater" firmieren, stecken im Prototypenstadium fest. Das liegt daran, dass Programmierung, Konzeption und Umsetzung von Arbeiten, die als fertige Produkte im Plug-and-Play-Modus funktionieren sollen, eine solide konzeptionelle Struktur der Softwarearchitektur erfordern. In Hackathons, also in der Regel ein- bis zweitägigen Programmierevents, kreieren interdisziplinäre Teams aus Programmierer:innen und Designer:innen in kurzer Zeit faszinierende Ergebnisse. Doch sie sind in der Regel mehr oder weniger auf technische Fragestellungen der jeweiligen Sponsoren aus der Industrie fokussiert. Die Marktreife der auf diesem Weg entstandenen Prototypen lässt oft Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte auf sich warten.

Unternehmen wie Meta, Apple, Microsoft, Pico und OpenAI bringen monatlich Innovationen auf den Markt. Sowohl Software als auch Hardware sind noch weit entfernt von einem Status Quo, der es den Nutzer:innen ermöglichen würde, auf etablierten Gewohnheiten aufzubauen. Zuhause wissen wir mittlerweile zwar, wie wir mit einer Fernbedienung zwischen den Kanälen zappen können. Im Fall der neuen Medien wurden beim Gros der Menschen diese Interaktionsweisen jedoch noch nicht etabliert. Die große Herausforderung besteht darin, künstlerische Produktionen zu entwickeln, die sich der rapiden technischen Entwicklung entziehen, beständig sind und möglichst unabhängig von den Vorgaben der Hightech-Unternehmen funktionieren. Und klar ist auch, dass die Standards andere sind: Natürlich werden an eine App im Theater andere Ansprüche gestellt, als etwa an den DB Navigator.

Künstlerische Forschung

Die Integration neuer digitaler Technologien erfordert die Entwicklung innovativer theatraler Formate. Die Anwendung immersiver Medien wie Augmented Reality und Virtual Reality ist jedoch nur bedingt sinnvoll, wenn das Publikum auf Stuhlreihen im Saal sitzt. Immersive Medien sind für räumliche Erfahrungen konzipiert, die ein konventioneller Sitzplatz in der Regel einschränkt. Das VRHAM!-Virtual Reality and Arts Festival in Hamburg hat durch Performances und Installationen an der Schnittstelle von virtuellen und realen Umgebungen sowohl national als auch international durch innovative und ästhetisch überzeugende Verschneidungen von realen und virtuellen Räumen ganz neue Maßstäbe im künstlerischen VR-Kontext gesetzt.

 STN XRT StaatstheaterNuernbergAnaloge und virtuelle Welten verschmelzen im XRT-Lab am Staatstheater Nürnberg. © Staatstheater Nürnberg

Die Zürcher Hochschule der Künste (ZHDK) mit ihrem Immersive Art Space (IAS), die Kooperation der Akademie für Darstellende Kunst (ADK) Baden-Württemberg mit dem Animationsinstitut der Filmakademie Baden-Württemberg und die Schauspielschule Ernst Busch mit dem Studiengang Spiel&Objekt erschließen Strukturen und Freiräume, die ein experimentelles künstlerisch-forschendes Arbeiten ermöglichen und neue interdisziplinäre Herangehensweisen an die darstellenden Künste fördern. Dabei geht es nicht nur um technisches Know-how, sondern vor allem um die Fähigkeiten, technologische Systeme, künstlerische Zugriffe und die unterschiedlichen Sprachen und Interaktionsweisen von Programmierung, Dramaturgie und Medien miteinander zu verweben und dabei die Verbindung von Digitalität und Theater auch kritisch zu hinterfragen.

Weniger Digitalität und mehr Theater?

Denn Theater und Digitalität bedeutet viel mehr als die bloße visuelle Darstellung von Inhalten auf kleinen oder großen Displays. Der Einsatz digitaler Technologien im Theater ist ein umfassendes Unterfangen und erfordert eine prozessuale, schrittweise und langfristige Entscheidung für Transformation, insbesondere auf kulturpolitischer Ebene. Diese Entscheidung kann künstlerische Ergebnisse beeinflussen, darf aber nicht ausschließlich durch die technischen Möglichkeiten motiviert sein. Personen, die eine VR-Brille aufsetzen möchten, gehen nicht ins Theater, sondern zu MediaMarkt. Die erfolgreiche Weiterentwicklung von Theater durch den Einsatz digitaler Technologien setzt voraus, dass das Theater die eigenen Ressourcen bei Gewerken, Expert:innen und künstlerischen Teams in Produktionsabläufen als Gesamtheit betrachtet: Darunter begreife ich als Digitaldramaturg Theater als Teamwork und digitales Theater als fortlaufenden holistischen Prozess.

Fernab von Überwältigungsspektakeln können die darstellenden Künste mehr als bloße Technikschau: Ich plädiere für weniger Digitalität und mehr Theater. Für mehr Theater, dass Text, Ästhetik, Format und Technologie so ineinander verwebt, dass die vielseitigen Möglichkeiten der neuen Medien als selbstverständlicher Werkzeugkasten schrittweise in die Institutionen verwoben werden, statt zu versuchen, das Stadttheater neu zu erfinden. Der Ausgang dieses Prozesses ist ungewiss – genauso wie die Einführung von Elektrizität im 19. Jahrhundert so einige Überraschungen wie beispielsweise elektrische Beleuchtungsapparate und Bühnenmaschinerien mit sich gebracht hat. Ulf Otto schreibt in seinem Buch "Das Theater der Elektrizität", dass "[…] die Elektrifizierung des Theaters als Transformation einer Institution zu verstehen [wäre], an deren Ende sowohl das Theater als auch die Elektrizität sich verändert haben." Übrigens hatte das Stadttheater, als es um die Einführung dieser "neuen" Technologie ging, eine gesamtgesellschaftliche Vorreiterrolle eingenommen.

 

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llja Mirsky arbeitet seit der Spielzeit 2022/2023 als Dramaturg und Digitaldramaturg am Residenztheater. Mit RESI DIGITAL: NEUE SINNLICHKEIT erweitert er den bestehenden Schwerpunkt des Residenztheaters im Bereich der zeitgenössischen Dramatik um eine technologische Dimension, bei der das Ineinandergreifen und Verschmelzen von Kunst und digitalen Technologien im Vordergrund steht. Ilja Mirsky studierte Kognitionswissenschaften an der Universität Tübingen, Politik, Literatur und Psychologie an der Universität Haifa in Israel und Performance Studies an der Universität Hamburg. Er unterrichtet zu immersiven Medien und digitaler Dramaturgie an der Akademie der Darstellenden Kunst Baden-Württemberg und promoviert zu "Digitaler Dramaturgie" an der Universität Tübingen und der Züricher Hochschule der Künste. Von 2019 bis 2022 war er Dramaturg und regelmäßig auch Programmierer am Institut für theatrale Zukunftsforschung (ITZ) im Tübinger Zimmertheater.